Michael Niekammer: Zwischen Radiopult, Trauerreden und großen Bühnenmomenten
- Jessy Jess

- 12. Juli
- 3 Min. Lesezeit
Wer Michael Niekammer kennt, weiß: Hier steht einer, der das Rampenlicht nicht sucht – es folgt ihm ganz automatisch. Seit Jahrzehnten ist er eine feste Stimme und ein vertrautes Gesicht in der deutschen Radiolandschaft – von Antenne Brandenburg über Radio Brocken, Radio Paloma und Radio B2 bis hin zu seinem aktuellen Zuhause beim Radio Schlagerparadies. Doch Niekammer ist weit mehr als nur ein Moderator. Er ist ein echter Tausendsassa, wie man ihn sich im Showgeschäft wünscht – ein Mann, der liebt, was er tut, und das mit spürbarer Leidenschaft.
Ob auf großen Musikveranstaltungen, als Moderator im Deutschen Musikfernsehen, bei Tele Gold oder anderen TV-Formaten – die Interaktion mit dem Publikum ist für Michael das Salz in der Suppe: „Am meisten Spaß macht mir, frech zu sein, Künstler:innen vorzustellen, einfach ich selbst zu sein.“
Diese Authentizität hat ihn in seiner Laufbahn mit unzähligen Künstler:innen zusammengebracht – viele sind Freunde geworden, manche Weggefährten, andere einfach Kolleg:innen, mit denen man „den Job ordentlich macht“. Aber immer mit dem gebotenen Respekt: „Die meisten Begegnungen waren eine große Freude – und einigen wünscht man heute von Herzen alles Gute.“
Ein Moment, den er nie vergessen wird: Das Interview mit Peter Alexander im Friedrichstadt-Palast – damals war Michael noch sehr jung, bewaffnet mit einem Kassettenrekorder und viel Nervosität. Ebenso unvergessen: sein Treffen mit der großen Caterina Valente. „Ich klopfte mit zitternden Händen an die Tür. Dann machte sie auf – die große Caterina Valente – und sagte: 'Komm rein, ich bin die Catrin.' Das ist so ein Moment, den du nie vergisst.“
Vom Radiomikrofon in den Arztkittel – und wieder zurück
Was viele vielleicht vergessen haben: Michael Niekammer war auch Schauspieler – unter anderem bei Gute Zeiten, Schlechte Zeiten als Musikproduzent „James Turner“ oder als Arzt in diversen TV-Produktionen.
„Das sind immer Sternstunden. Da wird dann in echten Krankenhäusern gedreht. Hast deinen Kittel und dein Namensschild, siehst aus wie ein echter Arzt. Und wenn du dann in die Cafeteria kommst: 'Oh Herr Doktor, Sie haben es bestimmt eilig!' – du brauchst dich nirgends anstellen.“
Mit einem Augenzwinkern erzählt er diese Anekdoten – doch dahinter steckt ein Mann, der sich nie auf eine Rolle festlegen ließ und sich immer wieder neu erfunden hat.
Die wohl persönlichste Rolle: Trauerredner
Vor rund zehn Jahren entdeckte Michael Niekammer eine völlig neue Berufung: das Sprechen von Trauerreden. Auslöser war der Tod seines Lebenspartners Ekki Göpelt. Michael organisierte die gesamte Beerdigung selbst – inklusive der Rede.
„Ich wollte, dass alles perfekt ist. An dem Tag habe ich gemerkt, was es für eine besondere Aufgabe ist. Gefühle zu wecken, Angehörige zum Lachen und zum Weinen zu bringen.“

„Der Grundtenor ist: traurig, dass er weg ist – aber schön, dass er da war.“
Eine Aufgabe, die er seither mit viel Empathie und Würde erfüllt – und die zeigt, wie viel Tiefe in diesem Menschen steckt, den man sonst eher mit Mikro in der Hand und einem Lächeln im Gesicht kennt.
Ein Sommer mit Michael Niekammer
Natürlich durfte im Interview auch ein Gespräch über den perfekten Sommer nicht fehlen.
Eine besonders lustige Anekdote mit Sänger Alex Engel findet sich auf der Supportseite von Alex Engel (bei Instagram) – ein kleiner Tipp für alle, die noch mehr über Michael erfahren wollen.





